Nomades Projekt, artspace Chez L
Die Kindheit
Ich habe das Glück gehabt, mit einem Vater aufzuwachsen, deren Leidenschaft die Photographie war.
Es war das Haus und in dem Garten sein Gebiet, das Atelier, welches uns breit geöffnet war.
Er hat mir gezeigt, wie wichtig das Licht, die Linien und das Framing eines Bildes ist.
Ich habe schnell verstanden, im Gegensatz zum Volksglauben, dass diese Kunst von einer Kompositionsarbeit abhängt. Es schärft unseren Blick.
Der visuelle Aspekt der Dinge und der Welt war in meiner Ausbildung schon immer von Wert. Ich bin sehr empfänglich für plastische Kunst in seiner ganzen Vielfalt: man versteht darunter sowohl die klassische Bedeutung (Malerei, Bildhauerei, Photographie) als auch das Design und die Architektur.
Das Anderswo
Ich bin immer viel gereist, während meines Studiums, in Deutschland, in Grossbritanien, Berufs-und Familienbegleitend ; ich habe einige Jahre in Italien bzw. Mailand für eine Design-Möbel Firma und Merchandising spezialisierte Firma gearbeitet. Danach ging ich in die Schweiz und anschliessend drei Jahre nach Süd-Korea, um dann wiederum in die Schweiz zurückzuziehen.
Es ist ein Gründungsbauteil meines ‘Lebens’: die Wahrnehmung der Dinge wird weniger normiert und die Konfrontation mit anderen Kulturen ist eine heilsame und bereichernde Erfahrung.
Mein Abflug nach Korea war ein kleiner Schub des Schicksals, der es mir erlaubte meine Wünsche zu verwirklichen. Ich hatte das Glück in einem wunderschönen dreistöckigen Haus mit magischer Sicht über Itaewon und dem urbanischen Chaos zu leben. Sofort habe ich die Gelegenheit ergriffen, Ausstellungen bei mir zu Hause zu organisieren, was im Nachhinein mein Nomaden-Projekt verfeinern und kolorieren wird: artspace Chez L : es repräsentiert eine Verankerung und eine Stabilität in der Bewegung.
Eines Tages habe ich dann Catherine Barthélémy angeboten, ihre Arbeit in meinem Koffer nach Korea mitzunehmen. Sie ist eine französische Künstlerin, die mir sehr am Herzen liegt, mit der ich familiären Beziehungen habe: ich bin unweit von ihrem Atelier aufgewachsen, ihre sensible Malerei betrifft mich extrem. Ich lebe mit ihren Bildern, heute sind sie « part of my daily balance ».
Und hier hat sich das Ganze dann vermischt, das Anderswo, das Abenteuer, die Kunst, das Haus!
Es war sehr aufregend. Meine erste Ausstellung fand 2011 statt, und anschliessend organisierte ich eine Ausstellung pro Quartal, mit Koreanischen Künstlern und mit Künstlern, die selbst nach Korea ausgewandert waren. Mein Haus war offen: viele positive Energie, die so wohl von den Kunstwerken als auch von den im Haus so verschiedenen anwesenden Menschen ausging.
Zur gleichen Zeit, in 2012, habe ich eine Ausstellung in der Galerie Paik Hae Young mit den Werken von Catherine Barthélémy ausserhalb des Hauses geleitet.
Als ich 2010 ankam, hab ich Hong Gyun Mok getroffen, mit der ich das Glück gehabt habe, eine Freundschaft aufzubauen.
Ich kann heute behaupten, dass wir eine gegenseitige Neugierde hatten, mit dem Willen unsere kulturellen Unterschiede zu verstehen und uns in aller Ehrlichkeit zu öffnen, mit unseren Werten und einer gemeinsamen Leidenschaft für Kunst. Ich habe dank ihr viel gelernt, sie hat mich unterstützt und erlaubt ihren eigenen Freundes-und Künstlerkreis zu integrieren. Es ist eine von diesen seltenen und äusserst wertvollen Kernbegegnungen, die das Leben uns schenkt.
Mit ihr bin ich Koreanischen Künstlern begegnet; es gibt dort eine sehr beeindruckende kunstvolle Fülle, mit einem ausgezeichneten technischen Niveau welches uns die Welt- und Kunstperspektiven erkennen lässt und Nahe bringt. Es ist ein entstehender Nährboden, und ich bin froh Teil dieser sehr lebendigen Kreativität gewesen zu sein.
Heute
Mein Nomadentum geht immer weiter und mit ihm bereichert sich mein Projekt:
Nach diesen Jahren in ständigem Kontakt mit den asiatischen Kulturen, die viel Wert auf Detail legen und mit einer globalen Vision verbunden ist, versteht sich meine Praxis unter einem breiteren Begriff: die Kunst überträgt sich über die Räume, wo die Kunstwerke sich eintragen.
Nach knapp drei Jahren in Zürich (Schweiz) wohne ich seit Kurzem in Casablanca (Marokko).
Es ist ein mobiles Projekt, eine Arbeit, die sich immer weiter aufbauen und ausbauen muss, geöffnet zu neuen künstlerischen Begegnungen mit dem Willen ein neues Feld zu bauen.
Ich möchte die Räume verzaubern, indem ich Wünsche zur Kenntnis nehme – ich liebe es zu beobachten, wie die Leute leben und sich bewegen – und gleichzeitig möchte ich meinen Sachverstand anbieten, in was wir hier die innere Architektur nennen, aber was man auch das tiefere Innere nennen könnte.